ENTAV - INRA (Frankreich) Datenblatt: Riesling - ENTAV |
| Frucht barkeit | Ertrag | Trauben gewicht | Kraft Vitalität | Beeren größe | Oe | Säure | Önologie | Bemerkung |
1089 | -- | -- | -- | Ø | Ø | ++ | - |
Weine, die bei der Verkostung geschätzt werden |
Ertragsschwach: 30% - 40% geringerer Ertrag zu Standartklon 49. |
1090 | Ø | -- | -- | Ø | Ø | ++ | Ø |
Weine, die bei der Verkostung geschätzt werden |
Ertragsschwach: 30% - 40% geringerer Ertrag zu Standartklon 49. nicht auf 3309C oder Gravesac veredeln, fehlerhaften Affinitäten. |
1092 | Ø | - | Ø | Ø | - | Ø | Ø |
Weine, die bei der Verkostung geschätzt werden |
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1091 | Ø | Ø | + | Ø | - | ++ | - |
Weine, die bei der Verkostung geschätzt werden |
nicht auf 3309C oder Gravesac veredeln, fehlerhaften Affinitäten. |
1094 | + | Ø | - | + | + | Ø | Ø |
Weine, die bei der Verkostung geschätzt werden |
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1096 | Ø | Ø | Ø | ++ | Ø | Ø | Ø |
Weine, die bei der Verkostung geschätzt werden |
er ist kräftig und an stressige pädoklimatische Bedingungen angepasst. |
1097 | - | Ø | + | Ø | Ø | Ø | Ø |
Weine, die bei der Verkostung geschätzt werden |
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49 | ++ | ++ | ++ | Ø | + | - | + |
typische Weine der Rebsorte |
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Weinmagazin 22 30.10.2021 |
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Elsässer Klone geringer im Ertrag Die sechsjährige Auswertung von 2013 bis 2018 ergab folgendes Bild: Die Klone DN 500, Gm 342 wiesen die höchsten Erträge im Mittel der Jahre auf. Der Ertrag lag im Durchschnitt über 200 kg/a; dabei ist zu beachten,
dass Fehlstellen herausgerechnet wurden und kein Vorgewende berücksichtigt ist. Zudem wurden die Rappen bei der Gewichtsfeststellung mitgewogen. In der Praxis sind die Werte in etwa 20 % geringer (etwa 160 kg/a). Dahinter folgten Gm 325, N 90 und Roter
Riesling mit leicht geringeren Erträgen. Die drei Elsässer Klone waren allesamt geringer im Ertrag, wobei besonders der Klon 1094 am deutlichsten abfiel. Aufgund der Menge-Güte-Relation wiesen sie aber um 5 °Oe höhere Mostgewichte im Vergleich zu den
Standardklonen und zum Roten Riesling auf. Auch die Mostsäure lag um 0,5 bis 2 g/l unter den Vergleichsklonen. |
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Fäulnisbonitur unmittelbar vor der Lese Die Fäulnis wurde jeweils unmittelbar vor der Lese bonitiert. Alle Klone wurden trotz Reifeunterschieden zum selben Zeitpunkt bonitiert und gelesen. In der Praxis würde man ganze Anlagen eines Klones nach Fäulnis und
Reifefortschritt lesen, also die früher reifenden vorziehen. Die etwas höhere Befallsstärke der Elsässer CTPS=Klone ist vor allem auf die schon höhere Reife der Trauben zurückzuführen. Da in den Jahren 2014 und 2015 die Fäulnis im Vergleich zu anderen Jahren nicht
reintönig war (vermehrt essigfäule Fraktion), wurden die faulen Anteile getrennt verwogen und verworfen. Dieser Anteil (Mittelwert aus 2014 und 2015) ist in der zweiten Spalte angegeben. Besonders im
stark fäulnisgeprägten Jahr 2014 mussten teilweise 40 % der Trauben verworfen werden. Hier trat innerhalb weniger Tage nach dem Platzen der Beeren vermehrt Essigfäule auf. Eine frühere Lese einzelner frühreifer Klone hätte den Schaden beträchtlich vermindert.
In den übrigen Jahren wurden die edelfaulen Beeren nicht abgesondert. Dies zeigt sich an der Tatsache, dass die ertragsverminderten Klone im Durchschnitt den höchsten Fäulnisgrad aufwiesen, deuIlich. Gleichzeitig konnte bei ihnen die geringsten Säurewerte und
tendenziell höhere Mostgewichte nachgewiesen wrden. Der tiefgründige Standort Schlittweg neigt in Botrytis-Jahren zu vermehrter Fäulnis. Da vor allem die ersten drei Jahre stark von Fäulnis geprägt waren, erscheinen die Durchschnittswerte relativ hoch
(15 bis 22 % Faulanteil am Lesegur). Hingegen war 2018 praktisch frei von Fäulnis, was sich dann auch im Gesamtdurchschnitt bemerkbar machte. Während sich die drei Elsässer Klone durch höhere Reife und geringere Durchschnittserträge von den Standardklonen unterschieden,
zeigten die beiden 300er Gm-Klone keine wesentlichen Unterschiede zu den Standardklonen. Diese können demnach ebenfalls als Vertreter der Standardklone angesehen werden, was aber für andere Klone dieser Serie (beispielsweise Gm 355 oder Gm 365) nicht zutrifft.
Ein Einfluss durch die etwas stärkere Unterlage Börner auf den Ertrag ist möglich. Die Sorte Roter Riesling zeigte im Schnitt der Jahre tendenziell eine geringere Befallshäufigkeit der Trauben. Auch die Mostsäure scheint bei gleichem Reifestand etwas vermindert,
im Vergleich zu anderen Standardklonen zu sein. Für eine gesicherte Aussage müssen aber weitere Standorte miteinander verglichen werden. Der geringere Ertrag von Klon CTPS 1094 beruht in erster Linie auf einer verminderten Beerenzahl der Trauben. Die Traubenzahl
je Stock und die Beerengröße waren unwesentlich vermindert. Gm 325 und CTPS 1094 zeigten sich etwas aufgelockerter, was durch den Quotienten aus Taubengewicht/Traubenlänge ermittelt wird. Dies beugt Quetschfäule/Frühbotrytis von Beeren vor, da die Beeren mehr Raum einnehmen können.
Quetschfäule entwickelt sich meist schon latent im unreifen Zustand, beschleunigt sich aber zum Weichwerden. Hier helfen neben auflockernden Maßnahmen im Stielgerüst auch der Einsatz von Botrytiziden oder Mittel mit guter Botrytisnebenwirkung. Die Entblätterung sollte sehr früh
zur abgehenden Blüte erfolgen. Lockerbeerige Klone sind wesentlich weniger betroffen als altbewährte Standardklone. |
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Lockerbeerlgkeit kein Schutz vor platzenden Beeren Lockerbeerigkeit muss bei Riesling aber nicht zwangsläufig weniger Fäulnis bedeuten, da Botrytis häufig schlagartig durch Platzen der Beeren im fortgeschrittenen Reifestadien unter feucht-warmen Bedingungen erfolgt.
Dies konnte in vielen Jahren beobachtet werden. Dagegen präsentiert sich bislang kein Rieslingklon auch nur halbwegs stabil. Offenbar ist dies eine dominante Sorteneigenschaft des Rieslings. Wenn die Beeren beginnen zu platzen, setzt danach eine Oxidation (Braunwerden des Beerenfleisches) ein.
Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann sich innerhalb weniger Tage an den Wunden Botrytis, Essigfäule oder Penicilliumfäule ansiedeln. Vorbeugend helfen in erster Linie frühe Entblätterungsmaßnahmen zur besseren Abhärtung, die aber moderat ausfallen sollten, da sie ansonsten zu Lasten der
Aromatik und hoher Sonnenbrandgefahr gehen. In solchen Fällen ist eine punktgenau terminierte Lese, die eine ausreichende Reife mit einem noch vertretbaren Botrytisbefall zulässt, wichtig. In nicht von Fäulnis geprägten Jahren wird sich der Lesezeitpunkt an Mostgewicht, Säure und Aromatik orientieren. |
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